Geeignete Fenster für denkmalgeschützte Objekte zu finden ist nicht ganz einfach: Neben technischen Anforderungen wie Schall- und Wärmedämmung müssen auch Denkmalschutz-Auflagen erfüllt werden. In unserem Blog erfahren Sie, welche Maßnahmen für die Fensterrestaurierung in Frage kommen und welche Förderprogramme Ihnen die KfW dabei zur Verfügung stellt.
Spezielle Auflagen für Baudenkmale
Die jeweiligen Landesgesetze zur Denkmalpflege sehen eine Reihe von Bestimmungen für die Fenstersanierung vor, um den historischen Wert des Gebäudes zu erhalten. Diese sind bei der (genehmigungspflichtigen!) Sanierung unbedingt zu beachten. Weil die historischen Fenster so weit wie möglich erhalten werden sollen, handelt es sich in den meisten Fällen um eine Instandsetzung der Einfachfenster bzw. Kastenfenster – hierzu stehen verschiedene Mittel zur Verfügung.Behörden und Fachplaner einbeziehen
Beziehen Sie bei der Fenstersanierung unbedingt einen Fachplaner mit ein, der sich in Sachen Architektur, Bauphysik und Energieberatung auskennt. Er erstellt für Sie eine Bestandsaufnahme inklusive- Dokumentation
- energetischer Analyse
- Prüfung auf Funktionstüchtigkeit von Beschlägen, Falzdichtungen etc.
- Schadenskartierung.
Maßnahmen zur Sanierung historischer Fenster
Durch die Fertigung eines neuen Vorfensters halbieren Sie bei Einfachfenstern den U-Wert; alternativ ist unter bestimmten Voraussetzungen der Einbau moderner Isolierglasfenster möglich. Je nach Art und Beschaffenheit der Bausubstanz erlaubt der Denkmalschutz auch die Durchführung weiterer Arten der Fenstersanierung:Aufdoppelung
Bei der Aufdoppelung wird eine zusätzliche Fensterebene (z.B. ein zweiter Fensterflügel) oder aber eine neue Fensterscheibe auf dem bestehenden Rahmen angebracht. Beides dient der Verbesserung des Wärmedurchgangskoeffizienten.Austausch der Verglasung
Historische Fenster sind mit Einfachverglasungen ausgestattet; der Austausch der Verglasung wertet das Fenster unter Wahrung des Denkmalschutzes energetisch auf. Sofern das Originalglas noch vorhanden ist, sollte es bei der Fensterinstandsetzung möglichst erhalten bleiben: Die charakteristische wellige Oberfläche mit Schlieren trägt zum Erhalt der historischen Optik bei. Tipp: Im Handel ist spezielles, mundgeblasenes Floatglas erhältlich, das diesen Effekt täuschend echt simuliert!Einbau von Dichtungen
Weil bei den meisten denkmalgeschützten Fenstern die Dichtung zwischen dem Flügel- und dem Blendrahmen fehlt, sind sie vergleichsweise durchlässig für Wärme und Luft. Neue Dichtungen beheben diesen Mangel und reduzieren die Lüftungswärmeverluste enorm; gleichzeitig wird durch neue Dichtungen auch der Schallschutz verbessert.Nachbauten für denkmalgerechte Fenstersanierung
Nicht immer lässt sich bei der Fensterinstandsetzung der Originalrahmen wiederverwenden; für diesen Fall sind beispielsweise Nachbauten mit besonders schmalen Profilen und einem äußeren Blendrahmen erhältlich; auch Verbundfenster aus zwei Flügeln, die dem Einfachfenster sehr ähnlich sind, kommen hierfür in Betracht. Für den exakten Nachbau verwendet man unterschiedliche Werkstoffe: Neben Holz und Metall kommen mittlerweile auch Kunststoff und Kombinationswerkstoffe bei der Fensterinstandsetzung denkmalgeschützter Bauten zum Einsatz.KfW-Förderung für denkmalpflegerische Maßnahmen
Gleich mehrere „Energieeffizient Sanieren“-Förderprogramme stellt die KfW für die Fenstersanierung auch denkmalgeschützter Gebäude bereit. Zu besonders günstigen Konditionen gewährt Ihnen die KfW wahlweise- Einen Kredit mit Tilgungszuschuss (Programme 151, 152)
- Einen Investitionszuschuss bis zu 18.750 Euro (Programm 430)
- Einen finanziellen Zuschuss für die Baubegleitung bis zu 4.000 Euro (Programm 431).