Rundbogenfenster sind ein besonderes Gestaltungsmittel, das in der Fassade Stilbewusstsein zum Ausdruck bringt: Sie prägen die Architektur des Hauses und sind aufgrund der aufwändigen Bauweise zugleich Statussymbole. Je nach Baustil eignen sie sich auch für Neubauten – zumal moderne Isolierglasfenster mit hochwertigen Fensterrahmen eine hervorragende Wärmedämmung gewährleisten.
Kurze Geschichte der Rundbogenfenster
Rundbogenfenster sind ein typisches Erkennungszeichen römischer und romanischer Architektur (ca. 1000 – 1150); hierbei mauerte man auf den rechteckigen unteren Teil ein Halbkreis oder Bogen auf. Die spezielle Bauform erfüllte in erster Linie einen statischen Zweck: Ihre Laibung sollte die Last der darüber liegenden Wand tragen und gleichzeitig Druckkräfte um die Fensteröffnung herum ableiten.Bogenfenster in der Neuzeit
In der Gotik lösten Spitzbogenfenster (oftmals mit Maßwerk verziert) das Rundbogenfenster ab – dennoch geriet die ältere Fensterform nicht in Vergessenheit: Nicht mehr gemauert, sondern als eingesetzte Holzfenster fanden sie weiterhin Verwendung. Trotz der komplizierten Herstellung und Montage nutzte man Bogenfenster zum Beispiel in- Barock
- Klassizismus
- Jugendstil
- Englischem Landhausstil
Rundbogen im modernen Fensterbau
Heute zählen Bogenfenster als Unterkategorie der Sprossenfenster zum Fenstertyp der Stil- und Kastenfenster: Die beiden Flügel sind dabei am Pfosten in der Mitte angeschlagen. Sie sind als reine Dreh- oder Kippfenster, mit Dreh-Kipp-Funktion sowie als Schiebefenster erhältlich – und bieten damit denselben Komfort wie alle anderen Fenstertypen. Man unterscheidet dabei vier Arten von Bogen:- Ellipsenbogen aus einer halben, quer liegenden Ellipse
- Korbbogen oder Stichbogen, eine Art „gestauchter“ Rundbogen
- Segmentbogen, deren oberer Teil in Form einer flachen Rundung verläuft.